Lengericher Canyon
Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Kalkfelsen, Ziegen und ein türkisfarbener See

Von 1902 bis 1977 wurde im Steinbruch im Kleefeld im Lengericher Westen Kalkstein abgebaut. Spektakulär war die erste Begrünungsaktion. Mit Hilfe eines Kleinflugzeugs wurde 1970 Pflanzensamen an den Steilböschungen ausgestreut. Ebenfalls in den 1970er Jahren entwickelte sich langsam ein türkisblauer See. Der See und die schroffen Steilwände des Bruchs führten bei den Lengerichern schnell zu dem Namen „Canyon„.

Zum Schutz der Orchideen und Enziane, Insekten, Amphibien, Reptilien und Vögel und ihrer spezifischen Lebensräume wurde das Gebiet 1989 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Doch damit war es nicht getan. Zu unterschiedlich waren die Interessen in der Bevölkerung hinsichtlich der Nutzung des Geländes. Für die einen war es ein willkommener Badesee, für die anderen eine Naturoase, die nicht gestört werden sollte. Wieder andere sahen den zunehmenden Gehölzaufwuchs negativ, weil er die eigentlichen Seltenheiten der offenen Magerbiotope verdrängt. Ein Kompromiss musste her. Vertreter der Behörden, Naturschutzverbände, Ig Teuto und Einzelpersonen einigten sich im Oktober 2010 auf eine gemeinsame Linie: die Beauftragung eines Büros zur Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL). Dieser Plan wurde im Jahre 2011 von einem Osnabrücker Büro erarbeitet.

In den Jahren 2012 bis 2014 kümmerte sich die Ig Teuto federführend und in enger Abstimmung mit Behörden und Verbänden um die Umsetzung der Einzelmaßnahmen aus dem PEPL. Neben Heckenpflege, Rückbau von Wegen, Vertiefung der Amphibiengewässer, Optimierung des Uhubrutplatzes wurden zwei weitere Aussichtsplattformen im Norden und Osten des Gebietes geschaffen sowie ein Rundweg um den Steinbruch vervollständigt. Das größte Projekt jedoch war die Einzäunung von rund 8 Hektar Steinbruchfläche an der Nordböschung mit einem Elektrozaun und die anschließende Einrichtung einer Ziegenbeweidung zur Pflege der Kalkmagerrasen.

Inzwischen weiden über 50 Ziegen an den Nordhängen des Canyons und der Rundweg hat sich zu einem zertifizierten Premiumspazierweg den sog. Teutoschleifchen weiterentwickelt.

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